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Deutsch im virtuellen Klassenzimmer

Die Onlinekurse des Goethe-Instituts China

vitamin de, Ausgabe Nr. 86, Regionalausgabe China

Jan Sprenger, Goethe-Institut ChinaDie Corona-Pandemie hatte starke Auswirkungen auf die Arbeit der Goethe-Institute weltweit. Zum Beispiel mussten in kurzer Zeit die Sprachkurse von Präsenz- auf Onlineunterricht umgestellt werden. Wie das in China gelang, berichtet Jan Sprenger, Leiter der Spracharbeit im Goethe-Institut Peking.

 

 

Herr Sprenger, wie hat die Corona-Pandemie die Spracharbeit Ihres Instituts verändert?

In China waren wir von der Pandemie zuerst betroffen. Von heute auf morgen konnten wir unsere im Januar begonnenen Sprachkurse nicht fortführen. Die Unsicherheit war groß, weil niemand wusste, wann es mit dem Präsenzunterricht weitergehen konnte.

Und welche Lösung haben Sie gefunden?

Da die Deutschlernenden ihre Kursgebühr schon bezahlt hatten und ihre Kurse fortsetzen wollten, suchten wir nach Möglichkeiten, den Unterricht online fortzuführen. Bereits vor der Pandemie hatten wir Onlineangebote, aber sie waren an unserem Institut noch nicht so etabliert. Auch mussten wir nach einem für China geeigneten Kommunikationstool für Videokonferenzen suchen. Schließlich haben wir uns für „zoom“ entschieden. So konnten wir im Februar innerhalb von zwei Wochen unsere Sprachkurse auf Onlinekurse umstellen. Diese Onlinekurse bestanden aus Selbstlerneinheiten und regelmäßigen Livesitzungen mit unseren Lehrkräften.

Wie haben die Deutschlernenden reagiert?

Unsere Onlineangebote wurden von ungefähr 50 Prozent der Lernenden angenommen. Allerdings stellte sich heraus, dass die Deutschlerner einen engeren Kontakt zu den Lehrkräften wünschen. Im nächsten Kursabschnitt im März haben wir auf Liveunterricht per „zoom“ gesetzt. Wir waren überrascht, wie der virtuelle Präsenzunterricht von den Lernenden akzeptiert wurde. Mittlerweile haben diese Onlinekurse ähnliche Teilnehmerzahlen wie die Präsenzkurse vor der Pandemie.

War die Umstellung des Unterrichts für die Lehrkräfte kompliziert?

Im Gegenteil. Wir waren erstaunt, wie gut die Lehrkräfte mit dem neuen virtuellen Klassenraum umgingen. Viele hatten vor der Pandemie bereits Fortbildungen zu diesem Thema besucht. Außerdem genossen sie die neue Flexibilität, nicht immer ins Institut fahren zu müssen. Jetzt wollen wir noch herausfinden, ob die Lernqualität des virtuellen Liveunterrichts die gleiche ist wie in einem Präsenzkurs. Das werden die anstehenden Evaluationen zeigen.

Wie erlebten Sie die Pandemie in Peking?

In Peking hatten wir nicht so strenge Einschränkungen der Mobilität. Ich konnte zur Arbeit fahren und in den Supermärkten gab es alles zu kaufen. Es waren nur wenige Leute auf den Straßen. In dieser Zeit hat sich China zur Insel entwickelt: Es gab keine Flugverbindungen, es wurden keine Visa für Ausländer ausgestellt und Einreisende mussten 14 Tage in Quarantäne.

Danke für das Gespräch, Herr Sprenger.

 Das Gespräch führte Wilhelm Siemers.

Mehr Deutschlerner in China

Die Anzahl der Deutschlernenden an Schulen und Hochschulen sowie in der Erwachsenenbildung ist in der Volksrepublik China auf etwa 145 000 Personen gestiegen. 2015 waren es etwa 109 000. Das zeigt die neue Datenerhebung „Deutsch als Fremdsprache weltweit“ vom Auswärtigen Amt. Vor allem an Schulen hat sich die Zahl der Deutschlernenden in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt – auf 23 400.

Fotos: Goethe-Institut China (Jan Sprenger), Goethe-Institut (Logo)

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