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Zwei Monate Hannover

NingMan in Deutschland

vitamin de Ausgabe Nr. 84, Regionalausgabe China

Wang Yifan Foto privatMa NingMan aus Shenzhen nahm am deutsch-chinesischen Kurzzeitaustausch des Goethe-Instituts China teil. Im Februar und März 2019 war die 15-jährige Schülerin in Hannover, lebte bei der Gastfamilie Prescher und besuchte zusammen mit ihrer Gastschwester Celina den Unterricht an der Bismarckschule, einem Gymnasium. Dabei sind ihr einige Unterschiede zwischen dem chinesischen und deutschen Unterricht aufgefallen.

„Der größte Unterschied zwischen einer deutschen und chinesischen Schule ist die Unterrichtszeit“, sagt NingMan. In Deutschland endet der Unterricht gegen Mittag oder am Nachmittag um 15 Uhr. In China sieht ihr Tag ganz anders aus. NingMan besucht in China das Internat der Fremdsprachenschule Nr. 2 in Shenzhen. Das heißt, dass sie von morgens acht Uhr bis abends 22 Uhr Unterricht hat.

Schüler stellen mehr Fragen

Die Schülerin hat noch einen weiteren Unterschied bemerkt. „In Deutschland stellen die Schüler den Lehrern mehr Fragen. In China stellen wir nicht so viele“, erklärt NingMan. Die meisten Unterrichtsfächer sind dieselben wie in China. „Nur haben wir in China keinen Religionsunterricht“, sagt sie und berichtet über ihre Religionsstunde an der Bismarckschule. Dort wurde über die fünf großen Weltreligionen: Christentum, Islam, Hinduismus, Buddismus und Judentum gesprochen. Das war interessant für sie. Und noch etwas hat der Schülerin gefallen. „Eine Unterrichtsstunde hier am Gymnasium dauert 90 Minuten und bei uns nur 40 Minuten. Das finde ich zu kurz.“, erklärt NingMan.

Unterwegs mit Celina und Hund

Nach der Schule ist NingMan mit ihrer Gastschwester Celina nach Hause gegangen. Sie haben zusammen ihre Hausaufgaben gemacht und das Abendessen vorbereitet. „Ich habe einmal chinesisch für meine Gastfamilie gekocht. Allen hat es geschmeckt!“, erzählt die Schülerin. Außerdem habe Celina einen Hund und zwei Kaninchen. So gingen NingMan und Celina mit dem Hund spazieren und fütterten die Kaninchen. An den Wochenenden machte sie Ausflüge mit der ganzen Familie, zum Beispiel ins Klimahaus nach Bremerhaven. „Das ist ein großes Museum zum Thema Klima und Klimawandel“, erklärt die Schülerin. Die zwei Monate in Deutschland haben NingMan sehr gefallen. Deshalb möchte sie später einmal in Deutschland studieren. „Außerdem möchte ich beim nächsten Deutschlandbesuch auf ein großes Volksfest wie das Oktoberfest gehen.“

Wilhelm Siemers
Fotos: privat (NingMan), Goethe-Institut (Logo)

Deutsch-chinesischer Kurzzeitaustausch

Der deutsch-chinesische Kurzzeitaustausch ist ein Programm des Goethe-Instituts China und des AFS Interkulturelle Begegnungen e. V., gefördert durch die Stiftung Mercator. Das Programm soll jungen Chinesen und Deutschen einen Einblick in ein neues Land ermöglichen, um Fremdes zu verstehen und Bekanntes mit neuen Augen zu sehen. Die Jugendlichen leben jeweils zwei Monate in der Familie ihres Austauschpartners. Ma NingMan sagt über den Austausch: „Das Programm war sehr gut organisiert. Alle Organisatoren und Lehrer waren sehr nett und freundlich.“

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