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Das Osterfest – Traditionen in Deutschland,
Österreich und der Schweiz

An Ostern, dem höchsten Fest der Christen, wird die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Es fällt jedes Jahr auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond im März oder April. Viele Menschen assoziieren mit Ostern vor allem die Eiersuche und Schokolade. Doch die Traditionen in den deutschsprachigen Ländern sind unterschiedlich. Welche Osterbräuche gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Hier sind ein paar Besipsiele?

Ostereier in Deutschland
Wichtig für das deutsche Osterfest sind Ostereier. Sie symbolisieren schon seit vorchristlicher Zeit das Leben. Die Tradition des Ostereis entstand auch aus praktischen Gründen. Im Mittelalter sollten die Christen während der Fastenzeit nichts von Tieren essen, also auch keine Eier. Weil die Menschen keinen Kühlschrank hatten, kochten sie die Eier, um sie länger haltbar zu machen. Damit sie nach der Fastenzeit die frischen Eier nicht mit den alten verwechselten, wurden die alten bemalt. Gefärbt wurden sie mit natürlichen Farben, zum Beispiel roter Bete (rot), Zwiebeln (gelb) oder Spinat (grün). Am Ostersonntag durften die Eier gegessen werden oder wurden an Freunde und Verwandte verschenkt.

Der Osterhase in Deutschland
Noch heute erzählen in Deutschland die Eltern ihren Kindern, dass der Osterhase die Ostereier und Süßigkeiten versteckt. Die Kleinen sollen an Ostersonntag die Eier im Garten suchen. Wissenschaftler sagen, dass der Glaube an den Osterhasen bei kleinen Kindern die kognitive Entwicklung unterstützt. Aber warum ist es gerade ein Hase? Eine mögliche Erklärung könnte ein Fehler von Kirchenvater Hieronymus (347 – 420) sein, als er das Alte Testament aus dem Hebräischen ins Lateinische übersetzte. An einer Stelle machte er aus einem Klippschliefer fälschlicherweise ein „Häschen“. Seit der Spätantike symbolisiert der Hase Schwäche und Ängstlichkeit. So ist er plötzlich in der christlichen Ikonografie zu sehen. Warum er irgendwann die Ostereier verstecken sollte, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Ratschen in Tirol
Trotz vieler Ähnlichkeiten zur Ostertradition in Deutschland pflegen die Österreicher andere Bräuche, wie zum Beispiel „das Ratschen“ in Tirol. In der Karwoche, wenn die Kirchenglocken nicht läuten dürfen, ziehen Kinder und Jugendliche mit Instrumenten aus Holz – den sogenannten Ratschen – durch die Straßen und machen Lärm. So wollen sie die Erwachsenen an den Kirchenbesuch erinnern. Beim Ratschen werden auch unterschiedliche Sprüche aufgesagt, beispielsweise der sogenannte Englische Gruß: „Wir ratschen, wir ratschen den Englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muss. Kniet’s nieder, kniet’s nieder auf euere Knie, bet‘s drei Vater Unser und ein Ave Marie.“ Für das Ratschen bekommen die Kinder und Jugendlichen Süßigkeiten geschenkt.

Weihfeuertragen in der Steiermark
Während junge Leute in Tirol ratschen gehen, treffen sie sich in der Steiermark zum Weihfeuertragen. Schon früh morgens an Karsamstag wird von Priestern ein geweihtes Feuer entzündet. Damit bringen Kinder und Jugendliche etwas trockenes Holz in einer Metalldose zum Brennen und tragen dann dieses sogenannte Weihfeuer von Haus zu Haus. Dort bekommt jeder ein Stückchen dieses Feuers, welches die Bewohner im nächsten Jahr vor Bösem beschützen soll. Auch hier bekommen die Kinder und Jugendlichen Süßigkeiten oder Kleingeld.

Eierläset in der Nordwestschweiz 
Ein bekannter Osterbrauch in der Schweiz ist der sogenannte Eierläset. Das ist ein Wettlauf, der besonders in der Nordwestschweiz populär ist. Ziel ist es, so viele Eier wie möglich in einen Korb zu werfen. Eine Variante funktioniert so: Für jedes der beiden Teams wird eine lange Reihe von Ostereiern ausgelegt. Jedes Team besteht aus Läufern und einem Fänger. Nach dem Startschuss rennt pro Team ein Läufer bis zum letzten Ei seiner Reihe, hebt es auf und kehrt zum Start zurück. Von dort aus wirft er das Ei dem Fänger zu, der es mit einem Korb zu fangen versucht. Trifft er den Korb, rennt der nächste Läufer aus seinem Team zum zweitletzten Ei los. Lässt jedoch ein Läufer ein Ei zu Boden fallen, muss derselbe Läufer zur Strafe die Strecke ohne Ei noch mal laufen.

Daria Smirnova
(Abb.: Bemalte Eier, Foto nemke iStock-1296205220)
AB Osterfest Seite
 
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