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Der andere Blick

Von Brot, Müll und der Sonntagsruhe

In der Rubrik „Der andere Blick“ erzählen junge Menschen aus dem Ausland über ihr Leben in Deutschland. Heute ist es Ruangkao Chanasongkram aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Die 22-Jährige lebt seit drei Jahren in Deutschland, absolvierte das Studienkolleg in der sächsischen Stadt Leipzig und studiert nun Kommunikations und Medienwissenschaft an der dortigen Universität.

Ruangkao erlebt Deutschland
Wenn ich gefragt werde, was für mich typisch deutsch ist, sage ich immer: „Brot!“
Bevor ich nach Deutschland kam, glaubte ich, dass die Deutschen nur eine Brotsorte essen würden – nämlich Weizenbrot. Als ich aber zum ersten Mal ein Brot für mein Frühstück kaufen wollte, sah ich mit eigenen Augen, wie viele andere Brotsorten es in Deutschland gibt, zum Beispiel Vollkornbrot, Mehrkornbrot oder Dinkelbrot. Zuerst war ich vorsichtig und kaufte nur ein Weizenbrot. Dann habe ich zufällig einmal von einem Dinkelbrot gegessen und fand es wunderbar. Jetzt kaufe ich jedes Mal eine neue Brotsorte. Momentan ist Dinkelbrot mit Sonnenblumenkernen mein Favorit. Außerdem finde ich die Brotschneidemaschinen in Supermärkten sehr praktisch.

Mülltrennung will gelernt sein
In Deutschland haben mich die vielen verschiedenfarbigen Müllcontainer
überrascht. Es gibt blaue für Papier, rote für Elektromüll, gelbe für Kunststoff, braune für Bioabfall und schwarze für Restabfall. Das musste ich erst einmal alles lernen und erkannte schnell, dass die Menschen in Deutschland die Mülltrennung sehr ernst nehmen. Am Eingang des Müllplatzes
in meinem Studentenwohnheim stehen detaillierte Informationen, wie man Müll richtig trennt. Wer das nicht oder falsch macht, kann eine Geldstrafe bekommen. Das hat mich am Anfang sehr gestresst, doch jetzt bin ich professioneller und damit gelassener bei der Mülltrennung geworden.
Dieses Recyclingsystem schont ja auch wirklich die Umwelt und unsere Ressourcen.

Sonntag ist Ruhetag
In Thailand ist der Sonntag Familientag. Da gehen die Leute am meisten aus und kaufen für die kommende Woche ein. In Deutschland ist das völlig anders. Die Einkaufszentren und Supermärkte sind geschlossen und auch die Straßenbahnen fahren seltener. Okay, dachte ich eines Sonntags, dann bleibe ich eben auch zu Hause und räume mein Zimmer auf. Ich hab mir
sogar einen Putzplan gemacht. Um 10 Uhr schaltete ich meinen Staubsauger ein und legte los. Zehn Minuten später klopfte mein Nachbar an die Tür. Der alte Herr erklärte mir, dass ich am
Sonntag so früh keinen Lärm machen dürfe, wie auch zwischen 13 und 15 Uhr nicht. In diesem Moment wurde mir klar, dass der Sonntag in Deutschland ein besonders ruhiger Tag ist. Geputzt hab ich dann am Montag und niemand hat sich beschwert.
Ruangkao Chanasongkram

Abb.: privat (Ruangkao Chanasongkram)
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