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Die Regionen Deutschlands - Historisch gewachsene Einheiten

In Deutschland gibt es zahlreiche Regionen. Sie werden wegen ihrer Kultur, Landschaft, Geschichte und ihrer Dialekte als regionale Einheit wahrgenommen. In einer neuen Serie stellt vitamin de einige Regionen Deutschlands vor. Erst soll der Frage nachgegangen werden, warum Deutschland so viele Regionen hat. Auf den beiden folgenden Seiten wird dann die Region Schwaben vorgestellt.

Deutschland hat 16 Bundesländer. Sie gliedern den Staat politisch. Dieser Föderalismus dient zur besseren Organisation des Staates. In den Bundesländern und über ihre Grenzen hinaus gibt es aber verschiedene Regionen. Zum Beispiel hat das Bundesland Bayern die Regionen Oberbayern, Niederbayern und Franken. Diese Regionen lassen sich wieder unterteilen, zum Beispiel in Ober-, Mittel- und Unterfranken. Die Grenzen der Regionen lassen sich oft nicht klar definieren. Manche Regionen sind klein, andere groß. Sie überschreiten sogar Staatsgrenzen. So gehört das Mittelgebirge Eifel zu einem Teil zu Deutschland, zum anderen zu Belgien und Luxemburg. Die Eifel ist auch eine Region, weil sie landschaftlich eine Einheit bildet.

vitamin de Ausgabe Nr. 68, Seite 8

Geografische und ökonomische Strukturen

Für die Entstehung der Regionen gibt es geografische und wirtschaftliche Gründe. Oft sind Regionen durch Landschaften und Naturbeschaffenheiten wie Gebirge, flaches Land, Flüsse oder Seenplatten entstanden. Diese funktionieren oft wie eine natürliche Grenze: Manche Gebiete konnten sich eigenständig entwickeln und eine kulturelle Identität herausbilden. Manchmal prägten Bodenschätze wie Salz, Metalle oder Kohle eine Region. So entwickelten sich Wirtschaftsstrukturen, die einer Region ihren landwirtschaftlichen, handwerklichen oder industriellen Charakter verleihen.

Feudalstruktur und Kleinstaaterei

In Deutschland wurden die Regionen häufig durch die Politik geprägt. Über viele Jahrhunderte war das Land in kleine Fürstentümer und Bistümer mit eigenen Herrschern, Gesetzen und Währungen eingeteilt. Diese Kleinstaaterei machte die Organisation eines Nationalstaates kompliziert. Sie förderte aber die kulturelle Vielfalt Deutschlands. Mitte des 17. Jahrhunderts gab es etwa 300 kleine Territorien. Im Jahr 1815 schlossen sich einige dieser Kleinstaaten zum Deutschen Bund zusammen. Ein gesamtdeutscher Nationalstaat wurde erst 1871 mit dem Deutschen Reich durch den preußischen Kanzler Otto von Bismarck (1815 – 1898) gegründet. In dieser Zeit bildeten sich langsam ein Nationalbewusstsein und ein gesamtstaatlicher Patriotismus heraus.

Regionale Identifikation

Lange Zeit haben sich die Menschen in Deutschland nicht in erster Linie als Deutsche gesehen. Sie identifizierten sich mit ihrer Region und sagten zum Beispiel: „Erst bin ich Ostfriese, dann Deutscher und vielleicht später auch noch ein Europäer.“ Bis heute halten viele Deutsche es für wichtig, in welcher Region sie geboren sind und leben oder welchen Dialekt sie sprechen. Diese starke regionale Identifikation wird auch als Lokalpatriotismus bezeichnet. Die regionale Identität und die Regionen in Deutschland werden also durch Landschaft, Natur, Geschichte, Alltagskultur, Sprache und Wirtschaft geprägt.

Johanna Nimrich

Foto: Holger Kraft/pixabay.com (Rothenburg ob der Tauber)

vde68 Regionen
 
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Mehr zu dieser „vitamin de” Ausgabe (Nr. 68, Frühling 2016)

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