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Meine Stadt in 3 Minuten

Ein Videowettbewerb

vitamin de Ausgabe Nr. 79, Regionalausgabe Belarus

Ksenyia beim Filmen Foto privat1Im Mai 2018 schrieb das Goethe-Institut Minsk den Videowettbewerb „Meine Stadt in 3 Minuten“ aus. Deutschlerner im Alter von 14 bis 16 Jahren ab dem Sprachniveau A2 drehten in ihren Heimatstädten bis zu drei Minuten lange Videos und stellten ihre Lieblingsorte vor. Zu gewinnen gab es ein Stipendium für einen dreiwöchigen Jugendkurs in Freiburg im Breisgau.

Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte, ihre Sehenswürdigkeiten und berühmten Plätze. Doch was verbindet junge Leute mit ihrer Stadt? Welche besonderen Plätze kennen sie an ihrem Wohnort? Und was macht das Leben in ihrer Heimatstadt aus? Diese Fragen stellten sich die Teilnehmer des Videowettbewerbs. Die beiden 16-jährigen Schülerinnen Ksenyia Pliuta vom Gymnasium Nr. 2 in Nowopolozk und Diana Fjodorowa vom Gymnasium Nr. 10 in Bobruisk konnten mit ihren Videos überzeugen.

Mein liebes Nowopolozk

„Dieser Brief ist für dich, mein liebes Nowopolozk“, heißt es am Beginn von Ksenyias Video. Die 16-Jährige schreibt einen Liebesbrief an ihre Heimatstadt im Norden von Belarus. Nowopolozk sei die Stadt ihrer Kindheit, erzählt Ksenyia. Auf deren Straßen habe sie ihre ersten Schritte gemacht. Trotz der 101000 Einwohner ist es in der Stadt sehr ruhig. Manche junge Leute finden das zu ruhig und langweilig. Aber Ksenyia teilt diese Meinung nicht. Sie ist glücklich, dass sie in Nowopolozk geboren wurde und liebt ihre Stadt. Sie genießt die Schönheit, die in den kleinen Momenten des Lebens liegt. „Mit dir, Nowopolozk, habe ich 16 Jahre meines Lebens verbracht“, zitiert Ksenyia im Video aus ihrem Brief. Jetzt spürt sie, dass sich etwas verändert. Die Schülerin ist neugierig. Sie möchte unbekannte Welten und geheimnisvolle Orte kennenlernen. „Ich kann Nowopolozk verlassen“, sagt sie am Ende, „aber Nowopolozk bleibt immer in meinem Herzen.“

Diana beim Filmen Foto privat1In Bobruisk Wurzeln schlagen

„Meine Pflanze ist mein bester Freund“, sagt der französische Schauspieler Jean Reno im Thriller „Léon – Der Profi“ (1994). „Sie ist genau wie ich. Siehst du: Sie hat keine Wurzeln.“ Mit diesem Zitat beginnt Dianas Video. Man sieht die 16-Jährige, die sich den Thriller ansieht. Dann blickt sie auf ihre eigene Zimmerpflanze, nimmt sie mit und macht sich mit ihr auf eine Reise quer durch ihre Heimatstadt Bobruisk, südöstlich von Minsk. Diana will einen Platz finden, an dem ihre Pflanze Wurzeln schlagen kann. Dabei zeigt sie ihr ihre Lieblingsorte. „Hier gibt es viele passende Orte für dich“, sagt sie, die Pflanze auf dem Arm. Die Suche wird aber gar nicht so einfach. Im Park, in dem Diana „die beste Zeit ihrer Kindheit“ verbracht hat, ist es zu laut und im Stadtzentrum würde die Pflanze verloren gehen. Am Ende findet Diana eine passende Grünfläche und setzt ihre Pflanze ein. Für die Schülerin ist Bobruisk ein guter Ort, um Wurzeln zu schlagen.

 

Wer will, der kann!

Die Gewinnerinnen erzählen

Ksenyia und Diana konnten mit ihren Videos für den Wettbewerb „Meine Stadt in 3 Minuten“ überzeugen. Die beiden Schülerinnen erzählen im Interview von den Herausforderungen beim Filmen und davon, was sie dabei gelernt haben.

Ksenyia Foto privatHerzlichen Glückwunsch zum Gewinn!
Wie fühlt ihr euch nach eurem Erfolg?
Diana: Ich konnte es erst gar nicht fassen. Aber durch diesen Sieg glaube ich jetzt mehr an mich selbst. Ich bin sicher: Träume können wahr werden. Man muss es nur wirklich wollen.
Ksenyia: Als ich schriſtlich von meinem Gewinn erfahren habe, war ich so überrascht, dass ich erst dachte, ich hätte etwas falsch verstanden. Ich konnte meinen Augen nicht trauen und habe die Nachricht erst mal vom Deutschen ins Russische übersetzt. Ich bin einfach stolz.

Warum habt ihr am Wettbewerb teilgenommen?
Diana: Deutschland stand an erster Stelle auf der Liste meiner Reiseziele. Ich möchte Deutsch perfekt können. Deshalb hat mir meine Lehrerin vorgeschlagen, am Wettbewerb teilzunehmen, dessen Preis ein Jugendkurs in Deutschland war. Ich habe nicht lange gezögert.
Ksenyia: Ich habe auch dank meiner Deutschlehrerin von dem Wettbewerb erfahren und war sofort entschlossen, daran teilzunehmen.

Was habt ihr bei dem Wettbewerb Neues gelernt?
Diana: Ich habe gelernt, einen guten erzählerischen Rahmen aufzubauen und aus welcher Ecke man am besten filmt, damit ein Objekt gut aussieht. Ich habe mich mit den Farbeinstellungen der Kamera und dem Fokus auseinandergesetzt.
Ksenyia: Der ganze Prozess war für mich neu. Ich habe erste Erfahrungen mit Videoaufnahmen gesammelt. Es ist immer interessant, etwas Neues zu lernen.

Diana Foto privat1

Was war beim Videodreh eine besondere Herausforderung?
Diana: Es ist schwierig, beim Gehen zu filmen. Das Bild wackelt dann bei jedem Schritt. Und es gab kleinere Probleme: Die Batterie meiner Kamera war plötzlich mitten bei den Dreharbeiten leer oder der richtige Trolleybus, den ich filmen wollte, kam ewig nicht. Der Prozess hat aber Spaß gemacht.
Ksenyia: Ja, der Prozess war interessant, auch wenn es einige Hindernisse gab. Zuerst hatte ich keine Idee, was ich über meine Stadt erzählen könnte. Dann musste ich erst mal eine Kamera finden, mit der ich in guter Qualität filmen konnte. Mal funktionierte die Technik nicht, mal spielte das Wetter nicht mit. Aber: Wer will, der kann! Es war ein wunderbares Abenteuer.

Euer Preis war ein Jugendkurs in Freiburg. Welche Erfahrungen habt ihr dort gemacht?
Diana: Dank des Goethe-Instituts konnte ich meinen Traum verwirklichen: Deutschland besuchen und diese interessante Sprache sprechen. Ich habe mich von Anfang an auf die deutschsprachige Umgebung gefreut. In Freiburg habe ich neue Freunde gefunden und tolle Eindrücke gesammelt.
Ksenyia: Für mich war das auch ein großer Traum: Deutschland mit eigenen Augen sehen! Mit den Gedanken war ich schon so oſt dort! Ich habe meine Sprachkenntnisse verbessert und neue Menschen kennengelernt. Es war eine tolle Erfahrung.

Magdalena Sturm
Fotos: privat (Diana, Ksenyia)

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