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Flüchtlinge damals und heute

Internationales Filmprojekt

vitamin de Ausgabe Nr. 74, Regionalausgabe Ukraine

2017.04.25 Riwne Fluchtlingsprojekt Interview FotoGlocalFilms IMG 5294 Kopie kleinDas Goethe-Institut Ukraine führt im Frühjahr, Sommer und Herbst 2017 das Filmprojekt „Flüchtlinge – damals und heute“ durch. Schüler aus Polen, der Ukraine und Deutschland trafen sich vom 23. bis 28. April in der Stadt Riwne, um Filmbeiträge zu historischen und gegenwärtigen Flüchtlingsbewegungen zu erarbeiten.

Wie schnell eine spannende Woche vorübergehen kann, erfuhren die 21 Schüler, die sich für das Filmprojekt „Flüchtlinge – damals und heute“ an zwei Schulen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) in Riwne trafen. Die Dokumentarfilmerinnen Kerstin Rickermann und Silke Beller von „Glocal Films“ in London leisteten technische Unterstützung bei der Umsetzung. Die inhaltliche Betreuung übernahm Georg Genoux, Regisseur und Initiator des „Theatre of Displaced People“ in Kiew.

Vergangenheit und Gegenwart

Die Teilnehmer setzten sich mit den Massakern in Wolhynien und Ostgalizien auseinander, die sich 1943/44 auch in der Region um Riwne ereignet hatten. Ukrainische Nationalisten sollen damals bis zu 100 000 Menschen meist polnischer Abstammung getötet haben. Was in Polen als Genozid bezeichnet wird, ist in der Ukraine lediglich als „Tragödie von Wolhynien“ bekannt. „Es ist wichtig, aus der Geschichte zu lernen“, resümiert die 17-jährige Monika aus Warschau. Auch der aktuelle Krieg im Osten der Ukraine wurde thematisiert. Die Gespräche mit Betroffenen aus dem Donezker
Gebiet blieben den Teilnehmern nachhaltig in Erinnerung. „Die Schüler setzten sich mit unbequemen Wahrheiten auseinander und lernten, diese in die jeweiligen Kontexte einzuordnen. Das trägt zur sachlichen Auseinandersetzung mit einem Thema bei“, so Veikko Frauenstein, der Gesamtkoordinator des Projekts am Goethe-Institut Ukraine.

Erfahrungen in der Filmproduktion

Die Schüler erprobten in Workshops Interviewtechniken und übten den Umgang mit Schneideprogrammen. Nach den Dreharbeiten wurde unter professioneller Anleitung eifrig geschnitten, arrangiert und untertitelt. Als die Ergebnisse sechs Tage später im Geisteswissenschaſtlichen Gymnasium in Riwne der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, ernteten sie viel Applaus. „Ich habe eine entscheidende Sache gelernt“, so die 18-jährige Hanna aus Bremen. „Es gibt mehr als eine Wahrheit. Wir dürfen die Welt nicht nur schwarz und weiß sehen.“

Flüchtlinge damals und heute

Das Filmprojekt wird mit Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland gefördert und im Rahmen des deutsch-ukrainischen Sprachenjahres 2017/18 durchgeführt. Kooperationspartner sind das Goethe-Institut und das deutsche „Youth for Understanding Komitee“. Das Projekt wurde von Veikko Frauenstein, Projektreferent „Schulen: Partner der Zukunſt“ (PASCH) am Goethe-Institut Ukraine, sowie Kerstin Rickermann und Silke Beller von „Glocal Films“ initiiert. Vom 26. Juni bis 2. Juli fand ein Workshop im ostpolnischen Lublin statt. Vom 21. bis 28. Oktober werden Dreharbeiten in Berlin durchgeführt. Es nehmen 14 Schüler aus polnischen und ukrainischen PASCH-Schulen und sieben Schüler aus Deutschland teil.

Jonas Brosig, kulturweit-Freiwilliger
am Goethe-Institut Ukraine
Foto: Glocal Films (Filmaufnahme)

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